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18.4.09: Zürcher Regierung will Verkehrskreisel-Sponsoring zulassen

TeaserbildUnd damit soll auch Werbung der Sponsoren im Verkehrskreisel bewilligt werden!

Hier ein Bericht im TAGES-ANZEIGER von Roger Keller.
TAGES-ANZEIGER vom 18.4.09 Werbung im Kreisel / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Zürcher Regierung hat die Revision des Strassengesetzes vorgestellt und gibt sie in die Vernehmlassung. Sie will unter anderem das Sponsoring von Verkehrsanlagen, z.B. von Verkehrskreiseln erlauben, um den Gemeinden zu zusätzlichen finanziellen Mitteln zu verhelfen. Der Sponsor will natürlich sichtbar genannt werden und dies bedeutet Werbung im Kreisel. Eine Anschrift kann durchaus so diskret sein und aus einem einzigen Wort bestehen, dass die Ablenkung des Verkehrsteilnehmers in Grenzen bleibt. Nur, jeder wird zweifellos möglichst auffallend und gross in Erscheinung treten wollen, denn wozu nimmt er sonst für einen solchen Zweck Geld in die Hand. Dann stellt sich bald einmal die Frage, wo die Grenze ist.

Wenn die Verantwortlichen geltend machen, dass selbstverständlich keine Ablenkung der Strassenbenützer erfolgen darf, dann ist dies ganz einfach blauäugig und zeugt nicht gerade von viel Verständnis für die Verkehrssicherheit. Ein klassischer Beweis dafür sind die immer grösser werdenden Grossplakate in den Städten bis zu ganzen Häuserfronten. Solches war früher auch nicht erlaubt. Wenn dann ein Kreisel von mehreren Sponsoren finanziert wird, dann ist allein schon die Mehrzahl der Nennungen problematisch.

Auch wenn der St. Galler Verwaltungsrechtler René Schaffhauser ebenfalls Kritik in Sachen Strassenreklamen übt und die üppig gestalteten Kreisel zu Recht beanstandet, dann muss seiner Auffassung, dass das Reklameverbot an Autobahnen nicht verhältnismässig sei, widersprochen werden. Natürlich ist auf den Hochleistungsstrassen der Verkehr entmischt. Aber auch hier hat Ablenkung rasch verheerende Wirkung und auch hier wollen ja Reklamen gelesen werden! Auf Autobahnen genügt - wie die Erfahrung zeigt - eine kleine Unaufmerksamkeit und die Lenker verlieren die Kontrolle über ihr Fahrzeug. Nicht umsonst hat zum Beispiel Italien für viel Geld den Reklamewildwuchs an den Strassen und vor allem entlang der Autobahn entfernen und verbieten lassen. Der einfachere und billigere Weg ist jener der Schweiz, Werbung schon gar nicht erst zuzulassen.

Artikel im TAGES-ANZEIGER als PDF-Datei (564KB)


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