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2009: In der Schweiz gegenüber dem Vorjahr nochmals weniger Unfälle mit Personenschaden

TeaserbildTote gegenüber Österreich:
pro Million Einwohner 58,0%
pro Million Personenwagen 56,6%

(Foto Polizei Schaffhausen)
Vollständige Medienmitteilung des schweizerischen Bundesamtes für Statistik vom 30. Juli 2010 (PDF, 180KB)

Strassenverkehrsunfälle 2009

Weiterhin Rückgang an Getöteten und Schwerverletzten im Strassenverkehr

Neuchâtel, 30.07.2010 (BFS) – 2009 haben sich in der Schweiz gegenüber dem Vorjahr nochmals weniger Unfälle mit Personenschaden ereignet. 349 Personen verloren ihr Leben, 4`708 Personen wurden schwer, 20`422 leicht verletzt. Dies geht aus der Statistik der Strassenverkehrsunfälle des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Ein Viertel weniger schwerverunfallte Personen als im Jahr 2000

Insgesamt waren im 10-Jahresvergleich ein Viertel weniger schwerverunfallte (getötete und schwerverletzte) Personen zu beklagen. 2009 wurden verglichen mit 2000 41 Prozent weniger Personen im Strassenverkehr getötet, 24 Prozent weniger schwer verletzt und 14 Prozent weniger leicht verletzt. Im Jahr 2009 starben im Vergleich zu 2000 über die Hälfte weniger Fussgänger und Fussgängerinnen (2009: 60; -54%). Auch die Anzahl getöteter Mitfahrer und Mitfahrerinnen (2009: 43; -50%) halbierte sich und gut ein Drittel weniger Lenker und Lenkerinnen (2009: 246; -35%) verloren ihr Leben.

Starker Rückgang bei Schwerverunfallten mit Personenwagen

Ein grosser Rückgang an Schwerverunfallten ist bei Insassen von Personenwagen zu verzeichnen. 2009 wurden 136 Personen getötet, halb so viele wie 10 Jahre zuvor. Die Zahl der Schwerverletzten (2009: 1402) ging im gleichen Zeitraum um 42 Prozent zurück, während der Bestand an Personenwagen im gleichen Zeitraum 2000 bis 2009 um 13 Prozent von 3,5 auf 4 Millionen Fahrzeuge anstieg und die Fahrzeugkilometer der Personenwagen in der Schweiz um circa 8 Prozent zunahmen.

Zunahme bei Schwerverunfallten mit Motorrad

Mit Motorrädern bis 125 ccm blieb die Zahl der getöteten Personen zwischen 2000 und 2009 gleich, die Zahl der schwerverletzten Personen nahm um 3 Prozent zu. Gegenüber 2000 wurden 30 Prozent mehr Leichtverletzte registriert, dies bei einer Zunahme des Motorradbestandes in gleicher Grössenordnung (+29%).
Bei Lenkenden und Mitfahrenden von Motorrädern über 125 ccm wurden zwischen 2000 und 2009 zwar 8 Prozent weniger Personen getötet, die Zahl der schwerverletzten Personen nahm jedoch um 35 Prozent zu und die der Leichtverletzten um 30 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat sich der Bestand an Motorrädern über 125 ccm in etwa verdoppelt.
Im Jahr 2009 forderten Motorradunfälle insgesamt 1435 Schwerverunfallte gegenüber 1538 mit Personenwagen, dies bei einem rund 7mal kleineren Bestand und einer 30mal geringeren Fahrleistung der Motorräder im Vergleich zu den Personenwagen.

Rückgang bei Schwerverletzten mit Fahrrädern, jedoch mehr Getötete

Bei den Fahrradfahrenden ging die Anzahl der schwerverletzten Personen im Zeitraum von 10 Jahren um 11 Prozent zurück, wobei in den letzten 2 Jahren wieder ein Anstieg zu verzeichnen war. Die Anzahl der getöteten Personen ging von 48 im Jahr 2000 auf 27 (2008) zurück, verdoppelte sich aber 2009 auf 54 Personen. Bei den Mofas und Kleinmotorrädern verringerte sich die Zahl der Schwerverunfallten um 57 Prozent, wobei der Bestand im 10-Jahresvergleich 31 Prozent kleiner ist.

3 von 4 Getöteten sind Männer

Rund 60 Prozent aller verunfallten Personen im Strassenverkehr sind männlichen Geschlechts. Bei den getöteten Verkehrsteilnehmern sind 77 Prozent Männer, bei den Schwerverletzten sind es 68 Prozent. Während sich bei schwerverunfallten Fussgängern und Fussgängerinnen das Verhältnis der Bevölkerung insgesamt widerspiegelt (49% Männer), sind bei Schwerverunfallten mit Personenwagen 59 Prozent Männer, bei den Motorradfahrenden sind es 86 Prozent und bei Personen mit Fahrrädern 70 Prozent. Diese Relation entspricht den zurückgelegten Tagesdistanzen von männlichen und weiblichen Personen in der Schweiz.

Rückgang bei Unfällen mit Einfluss von Alkohol

Bei Unfällen mit Personenschaden unter Einbezug von mutmasslichem Einfluss von Alkohol zeigt sich nach der Herabsetzung der Promillegrenze von 0,8 Promille auf 0,5 am 1.1. 2005 und der Einführung der anlassfreien Atemkontrolle (deutlicher Anstieg von polizeilichen Alkoholkontrollen) ein markanter Rückgang: Zwischen 2004 und 2006 ging die Anzahl getöteter Personen fast um die Hälfte zurück. Seither blieb die Zahl der Getöteten relativ stabil. 2009 wurden in rund 2000 Unfällen 56 Personen getötet, 638 schwerverletzt und 1830 Personen erlitten leichte Verletzungen.

Die Schweiz im Vergleich zu Nachbarländern

Auf den Strassen der EU (EU-27) verloren im Jahr 2008 38`875 Personen ihr Leben. Pro Million Einwohner entsprach dies 78 Getöteten. In der Schweiz waren es 47 getötete Personen pro Million Einwohner (2009: 45), verglichen mit 55 in Deutschland, 69 in Frankreich, 79 in Italien und 81 in Österreich.
Berechnet auf die Anzahl der Personenwagen waren es im Jahr 2008 für die EU-27 Länder 168 Getötete pro Million Personenwagen. Für die Schweiz resultierte ein Wert von 90 (2009: 87), Deutschland zählte 109 getötete Personen pro Million Personenwagen, Italien 132, Frankreich 137 und Österreich 159.

BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle


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