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25. Januar 2005: 330 Tote und mehr als 200 Verletzte nach Panik bei indischem Pilgerfest

TeaserbildBei Grossveranstaltungen kommt es immer wieder zu Panikbewegungen mit niedergetrampelten Opfern. Entsprechend wichtig sind Vorsorge- und Sicherheitsmassnahmen ohne Konzessionen.

Ein in Ausarbeitung sich befindendes Handbuch soll helfen, Risiken zu minimieren.
Bei Grossveranstaltungen kommt es immer wieder zu Panikbewegungen mit niedergetrampelten Opfern. Entsprechend wichtig sind Vorsorge- und Sicherheitsmassnahmen ohne Konzessionen auch bei uns inkl. professionelle Einsatzkonzepte, sichere Zufahrten für Einsatz- und Rettungskräfte und z.B. Verbot von Gasflaschen bei Veranstaltungen.

Ein in Ausarbeitung sich befindendes Handbuch des Österr. Institutes für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) soll helfen, Risiken zu minimieren.

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Yahoo: Dienstag 25. Januar 2005, 17:17 Uhr und 17:50 Uhr


330 Tote bei indischem Pilgerfest


Neu Delhi (dpa/AFP) - Massenpanik bei einem indischen Pilgerfest: Bei der Massenpanik sind nach neuesten Angaben 330 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 200 weitere seien verletzt worden, teilte die Polizei im westindischen Bundesstaat Maharashtra mit. Zuletzt hatten die Behörden die Zahl der Toten mit mindestens 300 angegeben.

Augenzeugen zufolge wurden hunderte Menschen niedergetrampelt und Kinder von ihren Eltern getrennt, als eine panische Menge durch die schmalen Gassen vor Feuer floh. Bis zu 500 000 Pilger hatten sich Berichten zufolge am Mandhardevi-Tempel von Wai rund 120 Kilometer südöstlich von Bombay versammelt.

Zu dem Chaos haben nach Polizeiangaben mehrere Faktoren beigetragen. Zunächst hätten die Wartenden gestritten. «Die Leute in der Schlange wurden ungeduldig, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, und Stände wurden angezündet», berichtete Maharashtras Regierungschef Vilasrao Deshmukh.

Dann soll ein Kurzschluss im Tempel ein Feuer ausgelöst haben. «In der ersten Massenflucht starben einige Menschen», berichtete ein Fernsehreporter. «Deren erzürnte Angehörigen zündeten Geschäfte und Restaurants beim Tempel an.» Auch in einem Bereich, in dem die Pilger Essen zubereiteten, soll sich schnell Feuer ausgebreitet haben. «Wir hörten Gaskartuschen explodieren, und mindestens 25 bis 35 Menschen starben allein in diesem Bereich», sagte ein Augenzeuge dem Sender Zee News TV.

Die Polizei konnte am Dienstag nicht sagen, wie viele Menschen bei der Massenflucht und wie viele in den folgenden Feuern starben. «Wir haben mehr als 300 Leichen um den Tempel herum geborgen», sagte ein Polizeisprecher des Distrikts Satara der dpa. In den Krankenhäusern stapelten sich die Toten. Busladungen von Verletzten würden in die Kliniken gebracht. Viele der Opfer sollen Frauen und Kinder sein. Zu dem auf einem Hügel gelegenen Tempel führt nur eine einzige befahrbare Straße, was den Zugang für Feuerwehr und Ambulanzen erheblich erschwerte.

Während des Pilgerfests kampieren die Gläubigen zu hunderttausenden um den 300 Jahre alten Tempel der Hindu-Göttin Kaleshwari. In den engen Gassen drängen sich fahrende Händler, die religiöse Gaben, Süßigkeiten und Kokosnüsse verkaufen. Die Gläubigen waren von Montag an eingetroffen, um das jährliche Pilgerfest zu feiern. Wegen des Vollmonds hat-ten sich am Dienstag die meisten Pilger eingefunden.

Massenpaniken sind bei indischen Pilgerfesten nicht selten. Die schlimmste Tragödie ereignete sich 1954 bei der Kumbh Mela in Allahabad, als 800 Menschen starben. 1984 kamen rund 200 Pilger bei einer Massenpanik im nordindischen Haridwar ums Leben. 1986 starben dort 50 Menschen, und 1989 wurden mindestens 350 Menschen in der Pilgerstadt Nashik getötet.

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Auszeichnungen (fette Schrift) durch B. Hersche



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