Fluchtwegkennzeichnungen mehrheitlich nicht zeitgemäss!
Die Kennzeichnung von Fluchtwegen weist heute gravierende Mängel auf, die Leben kosten können. Bei einem Brand im damaligen Hotel International in Zürich-Oerlikon am 14. Februar 1988 sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Sie wurden angeblich wenige Meter neben dem Notausgang aufgefunden. Wären dort bodennahe Fluchtwegmarkierungen vorhanden gewesen, hätte möglicherweise der eine oder andere überlebt.Die Probleme sind (siehe auch untenstehende Bildergalerie):
- Fluchtwegzeichen an der Raumdecke werden im Brandfall zuerst vom Rauch zugedeckt und damit unsichtbar.
- Wenn der Strom ohne Brandausbruch und damit Rauchentwicklung ausfällt, machen beleuchtete Fluchtwegzeichen in einer gewissen Höhe, aber nicht an der Decke durchaus einen Sinn.
- Die Lösung dieses Widerspruches besteht in der Montage elektrischer Fluchtwegzeichen (mit eigener Stromversorgung) in etwa 2,5 m über dem Boden kombiniert mit nachleuchtenden (lumineszierenden) Symbolen und Streifen in Bodennähe (max. 70 cm über Boden). Es sind auch nachleuchtende Fäden zum Einweben in Teppiche (siehe untenstehende Bilder Hotel Hilton) und widerstandsfähige Epoxyharze für Hallen mit Staplerverkehr erhältlich.
- Die TRVB E102 83 des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes (gemäss Angabe auf der Homepage des ÖBFV in Überarbeitung) schreibt sogar für die Fluchtweg-Orientierungsleuchten eine max. Höhe von 2,0 m über Fussboden vor, was bei Menschenansammlungen etwas knapp sein könnte. Diese Vorschrift wird aber an den wenigsten Orten beachtet!
- Mit nachleuchtendem Material sollen auch wichtige Einrichtungen für solche Fälle (Telefone, Fluchtmasken, Feuerlöscher usw.) hinterlegt oder gekennzeichnet werden. Nachleuchtende Folien in 50 cm rund um Neonleuchten, wie sie in der Schweiz in unterirdischen Kommandoposten und anderen Räumen des Zivilschutzes angebracht werden, können einen Raum bei Stromausfall eine gewisse Zeit minimal beleuchten.
- Die für die Abnahme der Brandschutzmassnahmen zuständigen Organe müssten viel konsequenter einschreiten bei fehlenden oder unzweckmässigen Fluchtwegkennzeichnungen.
- Die Flucht- und Rettungswegepläne in grösseren Gebäuden sind in der Regel nur für Ingenieure, Elektriker, Brandschutzfachleuchte usw. lesbar und nicht für den primären Adressaten, für Frau und Herrn Jedermann. Statt normale Bau- oder Brandschutzpläne als Grundlage zu verwenden, sollten eigene, einfache Grafiken erstellt werden (siehe Bildergalerie).
– Richtlinie VKF Flucht- und Rettungswege (pdf-Datei, 880KB)
– Richtlinie VKF Kennzeichnung Fluchtwege (pdf-Datei, 660KB)
hier.
Bildergalerie:
Schlechte Beispiele für Fluchtwegkennzeichnungen
Fluchtwegzeichen mit Pfeil auf die Lifttüre! Gemeint war die Treppe gegenüber! | In einem Hotel ...! | Auch in einem Hotel: in der Decken-Kassette, wo der Rauch sich zuerst staut |
Gute Beispiele für Fluchtwegkennzeichnungen
Flucht- und Rettungswegepläne
Quizfragen zum 2. Bild der Flucht- und Rettungswegepläne:
Quizfrage 1: Wo ist der eigene Standort?
Quizfrage 2: Welchen Fluchtweg nimmt man?
Quizfrage 3: Wissen Sie den Weg noch, wenn Sie den Planstandort verlassen haben?
Bezugsquellen für nachleuchtendes Material:
Longlite:
Longlite Technologies AG, Wilerstrasse 207/Stelz, CH-9500 Wil SG
Tel. +41 71 9294080, Fax +41 71 9294081, E-Mail: info@longlite.ch
Permalight:
Deutschland:
Permalight Leuchtfarben AG, Hoher Holzweg 32, 30966 Arnum
Tel.: +49 510192 63 0, Fax: +49 5101 50 13, info@permalight.com
Österreich:
F.E. Oberberger, Kapellenstraße 77, 8071 Breitenhilm
Telefon: (03135) 46587, Fax: (03135) 47281, info@permalight.at
Schweiz:
Permalight (Schweiz) GmbH, Aegertenstrasse 7, CH – 5200 Brugg 3
Telefon +41 56 451 17 55, Fax +41 56 451 17 45, info@permalight.ch
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