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Schweiz: Führerausweis künftig auf zehn, fünf bzw. zwei Jahre beschränkt

TeaserbildDer Führerausweis soll in der Schweiz künftig auf zehn Jahre befristet werden. Dann müssen die Fahrzeuglenker einen Weiterbildungskurs besuchen.
10.7.05 -- Tages-Anzeiger Online
Fahrfähigkeit alle zehn Jahre testen

Der Führerausweis soll in der Schweiz künftig auf zehn Jahre befristet werden. Dann müssen die Fahrzeuglenker einen Weiterbildungskurs besuchen. Das sagt Astra-Chef Dieterle in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

Im Kurs würden die Lenker sowohl theoretisch als auch praktisch auf Neuerungen im Verkehr aufmerksam gemacht, so Rudolf Dieterle. Um den Ausweis zu behalten, müsse alle zehn Jahre der Besuch des Kurses nachgewiesen werden.

Ab 60 alle fünf Jahre

Ab 60 ist der obligatorische Kurs alle fünf Jahre geplant. Ab 70 wird der Lenker gar im Zweijahresrhythmus untersucht, wie Dieterle sagte. In die Weiterbildung sollen künftig auch die Berufschauffeure. Sie müssten alle fünf Jahre antreten und ihre Ausbildung wäre ausführlicher.

Der Chef des Bundesamts für Strassen (Astra) schätzt, dass pro Jahr mehrere hunderttausend Leute einen Wiederholungskurs besuchen müssten. Mit den «entsprechenden Strukturen» wäre dieser Schulungsaufwand aber zu bewältigen, sagte er.

Die Befristung des Führerausweises ist Teil des Verkehrssicherheitsprogramms «Via sicura», das 56 Massnahmen umfasst. Der Bundesrat wird nächstens darüber entscheiden. Der Bund will mit diesen Massnahmen bis 2010 die Zahl der Strassentoten auf 300 und die Zahl der Verletzten auf 3000 senken. Der Zeitplan sei aber «sehr sportlich», sagte Dieterle. Es seien ja auch Gesetzesänderungen nötig.

670 Millionen Franken pro Jahr

Andere in «Via sicura» vorgesehene Massnahmen sind: mehr Verkehrskontrollen, Fahren mit Licht am Tag, 0-Promille-Grenze für Chauffeure oder die Sanierung gefährlicher Strassenabschnitte. Die Kosten des Programms werden auf jährlich 670 Millionen Franken geschätzt - 300 Millionen davon trüge der Bund.

Man dürfe dabei nicht den deutlich über den Kosten liegenden volkswirtschaftlichen Nutzen von Via sicura aus den Augen verlieren, sagte Dieterle. Die Korrelation sei klar: Wenn der Bundesrat weniger Geld bewillige, entfalte das Programm kleinere Wirkung. Das heisse: mehr Tote auf den Strassen. (cpm/sda/ap)


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