Sie sind hier: Startseite »

"Weibliche Verkehrsschilder"

TeaserbildORF online schreibt am 20.7.05: Rund 100 neue "weibliche" Zusatztafeln an Verkehrsschildern sind in Linz innerhalb eines Jahres aufgestellt worden (Bild: APA)

Die Gleichberechtigung war bis vor wenigen Jahren kaum ein Thema. Die Bemühungen darum sind berechtigt. Ob dies bei Verkehrsschildern auch praktiziert werden muss, darüber kann man in guten Treuen zweierlei Meinung sein. Einzuwenden gibt es dagegen eher wenig. Nur gibt es noch andere Gebiete des Strassenverkehrs, wo sich die Politik vermehrt und mit gleicher Energie einsetzen sollte, zum Beispiel gegen die Flut von Reklamen an den Strassen. Hier geht es um Ablenkung, damit um die Verkehrssicherheit und somit um Gesundheit und Leben der Verkehrsteilnehmer, das heisst um mehr als nur Gleichberechtigung!
DI Bruno Hersche
Bild rechts: KURIER; Bild links: B. Hersche

100 neue "weibliche" Zusatztafeln
Rund 100 neue "weibliche" Zusatztafeln an Verkehrsschildern sind in Linz innerhalb eines Jahres aufgestellt worden. Die Zeichen tragen die Aufschrift "Ausgenommen RadfahrerInnen". Das teilte der zuständige Stadtrat Jürgen Himmelbauer (Die Grünen) auf Anfrage der Austria Presse Agentur mit.

Frauenanteil über 50 Prozent
Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass der Frauenanteil in der Gesellschaft über 50 Prozent liege, sie dürften in der Sprache nicht verschwinden, begründete der Verkehrsstadtrat seine Initiative im Juli 2004.

In allen öffentlichen Einrichtungen gebe es derzeit eine geschlechterneutrale Sprache, auch die Straßenverkehrsordnung sollte den gesellschaftlichen Bedingungen angepasst werden, so Himmelbauer.

Problem Bodenmarkierung
Diese sei "schuld", dass etwa bei Bodenmarkierungen die Herren- nicht auf Damenfahrräder gewechselt werden können. Das gehe erst dann, wenn die "Bodenmarkierungsverordnung" geändert werde. Wann das sein werde, liege am Bundesministerium, erklärte Himmelbauer.

Unterschiedliche Reaktionen der Frauen
Die Linzer Bevölkerung habe unterschiedlich auf die Einführung des "Binnen-I" reagiert, schilderte Himmelbauer. Die einen - vor allem Frauen - "haben`s mit Begeisterung aufgenommen", von anderen wiederum sei Kritik gekommen. Allerdings hätten viele geglaubt, dass "Geld beim Fenster rausfliegt". Dem sei aber nicht so, schließlich werden ja nur neue Tafeln, "die sowieso aufgestellt werden", geschlechtsneutral.

Und in Wien ...
Im Gegensatz zu Linz wird es in Wien keine geschlechtsneutralen Zusatztafeln an Verkehrsschildern geben. Das hat gleichentags ein Sprecher von Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SPÖ) gesagt.


Diese Einträge könnten Sie auch interessieren: